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Erlebe die wilde Reise eines Jungen auf Unserer Kleiner Farm

Unsere Kleine Farm Der Wilde Junge

Mit Wilde Reise durch die Nacht veröffentlichte der Bestsellerautor Walter Moers 2001 seinen ersten Roman, der außerhalb der Zamonien-Welt spielt. Wie für die Werke des Schriftstellers, Comiczeichners und Illustrators typisch, ist auch Wilde Reise durch die Nacht von zahlreichen intertextuellen und intermedialen Bezügen geprägt. Diesen kommt hinsichtlich der Entstehung des Werkes immense Bedeutung zu, insofern sich Moers von 21 Illustrationen des Künstlers Gustave Doré zu seiner Geschichte inspirieren ließ. Im Dialog mit ihnen entwickelt der Text den Reifeprozess eines Zwölfjährigen, in dem visuelle Kunst ebenfalls eine zentrale Rolle einnimmt.

Kapitän Gustave verliert in einem Siamesischen Zwillingstornado sein Schiff und seine Mannschaft – und beinahe auch das Leben. Dem Tod, der ihn in der klassischen Gestalt des knöchernen Sensenmannes aufsucht, kann er nur mithilfe dessen wahnsinniger Schwester Dementia einen Aufschub abringen. Fünf Aufgaben gilt es zu bestehen: Eine schöne Jungfrau vor einem Drachen zu retten, einen Wald voller Gespenster zu durchqueren, die Namen von sechs Riesen zu erraten, einen Zahn des schrecklichsten aller Ungeheuer zu überbringen und sich selbst zu begegnen.

Das

Kurz darauf befindet sich der junge Held, bereits ausgestattet mit Rüstung und Lanze, auf einem geschwätzigen Greifen. Zwar besiegt er den Drachen, doch zeigt sich die vermeintlich gerettete Jungfrau wenig dankbar und bricht dem frisch verliebten Protagonisten prompt das Herz. Auf dem Rücken des sprechenden Pferdes Pancho Sansa gelangt dieser in den verwunschenen Wald, in dem er nicht nur auf seine Traumprinzessin, sondern auch auf eine Horde bösartiger Geister trifft. Als Gustave die gespenstische Gesellschaft auf ihre Unsterblichkeit hinweist, gerät diese in derartige Euphorie, dass sie ihn verschont. Mithilfe von Reisewein – eine magische Mixtur, die der Teleportation dient – transportieren die Geister Gustave in das Tal der Ungeheuer. Hier trifft der Held allerdings nur auf das zweitschrecklichste aller Ungeheuer: die Sorge. Auf der Suche nach ihrem Titelrivalen begegnet Gustave den sechs Riesen Themaktima, Ologibie, Sophoheilip, Esomitrona, Kisyhp und Peihogrega die er korrekt als Mathematik, Biologe, Philosophie, Astronomie, Physik und Geographie identifiziert. Mit Panchos Hilfe vermag Gustave die angriffslustigen Riesen zu eliminieren, doch verliert er das Pferd in der nächsten Aventüre, als es vom Ritterfressenden Riesenkrokodil verschlungen wird. Das Reptil, welches sich als schrecklichstes aller Ungeheuer ausgibt, wird von seinem Konkurrenten – einem geflügelten Riesenschwein, das die Zeit verkörpert – um seinen Titel gebracht. Gustave erfährt, dass die Zeit unter einem eitrigen Zahn leidet, von dem er sie daraufhin befreit. Im Gegenzug unternimmt das Schwein mit Gustave eine Reise durch das Universum, an deren Ziel er seiner raumzeitkontinuierlichen Möglichkeitsprojektion in seiner futuristischen Eventualitätswabe begegnet. In dem alten Mann erkennt Gustave sich selbst im hohen Alter.

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Nach vollbrachter Tat lässt das Schwein den jungen Helden auf einer Gasblase im Weltall zum Sterben zurück. Gustave wird jedoch von Pancho Sansa gerettet und zum Mond geflogen. Dort angekommen erhält er die letzte Aufgabe vom Tod: Er soll ein Portrait von diesem zeichnen. Obwohl der Gevatter mit dem Ergebnis unzufrieden ist, lässt er Gustave leben. Ausgestattet mit einem Paar lederner Flügel stürzt dieser zu Erde. Kurz vor dem Aufprall erwacht der Protagonist aus seinem Traum: Auf dem Boden um ihn herum verstreut, liegen jene Bücher, die ihm als Gutenachtlektüre gedient haben. Angespornt von einer früheren Zeichnung vom Tod, die Gustave in seinem Skizzenblock findet, entschließt sich der Held, weiter an seinen Zeichenkünsten zu üben.

Die Rezensionen zu Walter Moersʼ 2001 erschienenem Roman gestalten sich weitestgehend positiv. So loben Nadine Wichmann und Alexander Olier auf ihrem Literaturblog

: Scheinbar lässig und mühelos bewegt sich Moers mit dieser Geschichte zwischen gewohnt unendlichem Einfallsreichtum, zahlreichen literarischen Anspielungen, philosophischen Fragen, Pathos, Satire und dem Sinn des Lebens. (Wichmann / Olier 2019). Auch Peter Thomas von der

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Empfindet die humoristischen transtextuellen Bezüge als unterhaltsam. Die ursprünglich von Doré illustrierten Geschichten seien dabei nur als Verweise zugunsten einer literarischen Neckerei auszumachen, die sich mitunter zu einer grotesken Achterbahnfahrt zwischen scharfkantigen Brocken der Literatur- und Kunstgeschichte steigere (Thomas 2001). Im Vergleich zu Moersʼ

Romanen falle allerdings die Schlichtheit der entworfenen Welt auf. Dies könne an dem Eigencharakter von Dorés Bildern liegen, die sich einer Neudichtung nicht unterordnen ließen (vgl. ebd.). Thomasʼ Kollege Patrick Bahners bezieht sich in seinem Artikel hingegen vorrangig auf Moersʼ Reflektion von Industrie und Kapitalismus: Es entsteht ein amüsanter Kontrast zwischen Bild und Text, der die Verdrängungsarbeit der industriellen Romantik sowohl aufdeckt als auch wiederholt. (Bahners 2001, S. 5).

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Das Buch sowohl für Kinder als auch für Erwachsene empfiehlt (vgl. Ebel 2001), verweisen Wichmann und Olier diesbezüglich auf die Brutalität einiger Szenen und den anklingenden Ernst der Thematik von Leben und Tod (vgl. Wichmann / Olier 2019).

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Durch eine Vertonung durch Dirk Bach, die als Hörspiel 2003 herauskam. Auch ein Theaterstück zu Moersʼ Roman erschien bereits: Seit 2017 läuft die multimediale Inszenierung von Autor Tim Sandweg und Regisseur Nis Søgaard im Puppentheater Magdeburg. Darüber hinaus veröffentlichte die deutsche Metal-Band

Beschreibt Moers selbst seine Auseinandersetzung mit den Werken Dorés und ihre Verwendung für seinen Roman. Er [Doré; Anm. d. Verf.] ordnete seine eigene Arbeit der Literatur nicht unter, sondern eignete sich die Texte an, damit sie ihm als Folie für seine überschäumenden Visionen dienen konnte. (Moers 2013, S. i. PDF 1). Ebenso sei Moers selbst vorgegangen: Ich habe also die Methode bei Meister Doré entlehnt und umgekehrt: Er illustrierte die Texte – ich habe die Illustrationen betextet. (ebd.). Altgeld hebt hervor, dass dieses Vorgehen sowohl Dorés Werke als auch jene Texte, welche dieser illustrierte, in

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Integriere (Altgeld 2008, S. 14f.). Diese Intertextualität verwende Moers, um Normen und Traditionen der Literatur zu dekonstruieren (ebd., S. 16). Zugleich kennzeichne er sein eigenes Werk als fiktional (vgl. ebd., S. 51f.). Dieses sei aufgrund von Moersʼ Methode intermedial geprägt, da bildende Kunst literarisch umgesetzt werde (vgl. ebd., S. 53). Da es sich bei dem Protagonisten Gustave um einen angehenden visuellen Künstler handelt, fallen Malerei und Zeichnerei, im Rahmen des Intermedialen, die größte Wichtigkeit bei. (ebd., S. 54). So erweise sich Kunst beispielsweise als wirklichkeitskonstituierend, wenn Gustave die Eindrücke auf der Jungfraueninsel lediglich anhand von gesehenen Gemälden einordnen könne. Die Bewertung seines Portraits durch den Tod lese sich zudem wie eine Bildkritik (vgl. ebd.). Darüber hinaus ließen sich filmische und musikalische Mittel in

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Die eigene Textualität und Medialität thematisiere (vgl. Peterjan 2017, S. 42). So referiere Moers nicht nur auf die von Doré illustrierten Werke, sondern beziehe sich auch auf gattungsspezifische Merkmale (vgl. ebd., S. 37). Die Funktion dessen offenbare sich allerdings nur dem lektüreerfahrenen Publikum (vgl. ebd., S. 43): Der Subtext addiziert und modifiziert nicht nur die Verständnisperspektive hinsichtlich des vorliegenden Romans, sondern auch hinsichtlich der zitierten literarischen Vorbilder (ebd.). Auch Gustave gewinne Fiktionseinsicht, insofern er erkenne, dass seine bisherigen Lektüreerfahrungen die vor ihm liegende Welt prägten. Er bewege sich bewusst in seinem Unterbewussten (vgl. ebd., S. 39). Die Rahmenhandlung des Traums kategorisiert

Gustaves Reise stelle einen unterbewussten Versuch dar, Ängste zu verarbeiten und sich von diesen zu befreien, lege zugleich aber seine kreativen Potentiale frei. Der Protagonist setze sich mit gesellschaftlichen Strukturen auseinander, insofern er sein Vorhaben, Künstler zu werden, vor sich selbst rechtfertigen müsse, bevor er es gegenüber seiner Umwelt verteidigen könne (vgl. ebd.). Die fantastische Reise Gustaves wird als Selbstfindung und innere Bewährung in Etappen inszeniert – und bedient durch die KJL-typische Gestaltung von Spannung oder Komik insbesondere die Erwartungen kindlicher und jugendlicher LeserInnen. (ebd., S. 42). Anhand der zunehmenden Farbadjektive zeige Moers die Emanzipation Gustaves auf: Löse sich der Autor von den Vorgaben der Bilder, distanziere sich Gustave von seiner (farblosen) Umwelt (vgl. ebd., S. 40f.).

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Hinsichtlich der Funktion jener Bilder verweist Peterjan auf die Rolle der Lesenden, welche bei dem Vergleich zwischen den Illustrationen und dem Text erkennten, dass Moers Elemente sowohl hinzufüge als auch umdeute. Zudem lenke der Text den Blick der Rezipierenden auf zuvor unbemerkte Details in Dorés Bildern (vgl. ebd., S. 41). Auch François merkt an: Moers chooses to highlight certain aspects of this very dense image, justifying it by Gustave’s vision […], forcing us to look at it with new eyes, managing to render a well-known illustration slightly unfamiliar. (François 2016, S. 19). Sie stellt so fest, dass die Bilder im Dialog mit dem Text stünden (vgl. ebd.). Sie lüden Moersʼ Geschichte bspw. mit Emotionen auf, während der Text ihnen im Gegenzug eine neue Tiefe verliehe (vgl. ebd., S. 15).

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Dorésimages are par excellence an impulse to launch into a story, each one of them showing us a whole world that feels real, and inviting us to explore it. Moers […] decides to weave this imaginative exploration into a coherent narrative […]. Each illustration acts as entry point and gateway [Herv. i. O.] (ebd., S. 20)

Inside these texts in Moersʼ story, but also translates them himself into wonderful images as an adult – images that precisely serve as basis for Moersʼ narrative [Herv. i. O.]. (ebd.). Diese initiation quest (ebd., S. 17) des jungen Helden scheint also intermedial beeinflusst. Die drei parallel erzählten Geschichten – Moersʼ Erzählung, die Erzählungen, welche aus Dorés Bildern hervorgehen und die Geschichten, die jene illustrieren, – befruchteten sich gegenseitig und einzelne Bilder lüden sich mit mehrfacher Bedeutung auf. Allerdings führe diese Konkurrenz mitunter zu Brüchen (vgl. ebd., S. 21).

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Auch Wegner hält in ihrer Monographie fest, dass die intertextuellen und intermedialen Verflechtungen äußerst komplex und

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